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Trauer um Hans Ermlich

Trauer um Hans Ermlich 

Ein Nachruf von Werner Mönnich, Ehrenamtsbeauftragter des FVO

Eine bedrückende Nachricht erreichte vor Tagen den Fußballverband Oberlausitz

Hans Ermlich, ein Macher über Jahrzehnte am runden Leder ist nach langer schwerer Krankheit verstorben.

Im Alter von 74 Jahren hat er den Kampf gegen den Krebs verloren.

Als ein ehemaliger Kollege von mir dies erfuhr, kam sofort die Bemerkung: 

„Er hat doch meine Sohn und Enkel trainiert“. Ja, das hatte er und in vielen Familien  solche Spuren über Generationen hinweg hinterlassen. 

Viele Generationen von Fußballern, auch jene , die dann den Sprung in höhere Spielklassen schafften, genannt seien hier stellvertretend Hans- Jürgen Dörner ,  Torsten Gütschow, Heiko Scholz und Jens Jeremies , erlernten bei ihm das ABC des Fußballsportes.

Im damaligen Trainingszentrum des SV Dynamo Görlitz, wo Talente aus den Vereinen in frühesten Jahren zusätzliche Trainingseinheiten bekamen, der eine oder andere dann  den Sprung an die Sportschule schaffte, formte er die Talente.

Der Trainingsgarten am Sportplatz Biesnitz, danach das Sportzentrum Hagenwerder, waren nach getaner Arbeit seine zweite Heimat.

Kreis- und Bezirksauswahlmannschaften betreute er bei Turnieren und Spartakiaden, setzte sich aktiv für die Beibehaltung gewisser Strukturen im Nachwuchsfußball auf Kreis -Bezirks und  Landesebene nach der Wende ein.

Es gibt kaum Funktionen auf verschiedenen Ebenen der Nachwuchsarbeit im Fußball, die Hans Ermlich nicht ausgeübt hat.

Überwiegend heimisch beim jetzigen NFV Gelb Weiß Görlitz 09 , dem damaligen KFA Görlitz, dem Bezirksverband Dresden und dann dem Sächsischen Landesverband war er neben der Arbeit am Mann auch verantwortlich für die Schulung und Qualifizierung der Übungsleiter und Trainer.

Ein Kenner der Materie , Einer der immer wollte, dass neben dem Erfolg vor allem die Spielfreude stand.

Harald Twupak als Präsident des NFV Gelb Weiß Görlitz nennt Hans Ermlich einen engagierten Wegbegleiter, einen Fußballlehrer der Geschichte für den Verein geschrieben hat. Schwerwiegend, nicht messbar,  sei der Verlust des ehemaligen langjährigen Nachwuchsleiters für seinen  traditionsreichen Verein.

„Ihr müsst den freien Mann sehen, den Ball zum schnellsten Mitspieler machen...“, so habe ich ihn bei der Bezirksspartakiade 1985 in Dresden mit den Kindern arbeitend erlebt.

Mit seiner Meinung hielt er nicht hinter dem Berg.

Ob es der zunehmende Kommerz im Fußball, das ausschließliche Streben nach dem Erfolg, vor Jahren auch der Zustand der Sportstätten waren, er eckte manchmal an, argumentierte und sah aber immer den Fußball als ein Spiel. 

Er machte auch weiter, als erste Anzeichen der Erkrankung erkennbar waren, trat zwar etwas kürzer, war immer noch vor Ort.

Aber ein ungewohnter heimtückischer Gegner, diese Krankheit, stand ihm plötzlich gegenüber. 

Er,  der mit seinen Teams Titel und Medaillen gewann, unterlag nun  nach schwerem Kampf diesem Gegner.

Sein Tod genau am Tage des Geburtstages seiner Frau erschüttert uns.

Sie hatte Verständnis für sein Engagement, unterstützte ihn auch wenn seine drei Kinder  und sieben Enkel oft besonders an Wochenenden auf den Vater und Opa verzichten mussten.

Heute schreiben wir ihm nochmals postum „Danke Hans Ermlich“  und werden bald in Dresden für immer von ihm Abschied nehmen müssen.