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FC Stahl Rietschen-See - VfB Weißwasser 3:3 (2:2)

FC Stahl Rietschen-See              3          ( 2 )

VfB Weißwasser 1909                  3          ( 2 )

 

Revierderby, das seinen Namen verdient – Werbung für den Regionalfußball

 

Im zweiten Derby der Saison zeigten sich die Kicker vom Turnerheim wie ausgewechselt. Sowohl auf spielerischer als auch auf emotionaler Ebene legten sie mehr als nur einen Zahn zu. Mit dem  verlustpunktfreien Tabellenzweiten erwartete sie auf dessen Platz auch eine Klasse Mannschaft. Die Gäste hatten sich viel vorgenommen, das machten die ersten Aktionen sofort deutlich. In diesem Zugzwang gelang auch der zeitige Führungstreffer. Nach einer genauen Ecke in der 4.Minute von Alex Frühauf auf den Kopf von Ben Pohling fiel das 0:1.

Danach verstärkten die Platzbesitzer allmählich den Druck und zwangen die Gäste zu mehr Abwehrarbeit. In der 16.Minute ließen sie dabei Maciej Machowski auf halb rechts ganz allein, dessen flacher Schuss jedoch knapp am Knobel – Kasten vorbeizischte. Besser machte es dann Ondrej Brezar in der 18.Minute per Kopf, als er die hohe Hereingabe von Alexander Ullrich zum 1:1 Ausgleich nutzen konnte.

Eric Pötzsch hatte auf der Gegenseite wieder die Führung vor den Schlappen. Seinen präzisen Freistoß kratzte Keeper Mersowsky reflexartig noch aus dem unteren Eck. Da die Stählernen ihren Druck aufrecht erhielten, sahen sich die Männer vom VfB weiteren gut überlegten und schnellen Angriffen ausgesetzt. Nachdem Jakub Prochazka in der 26.Minute den Zweikampf an der rechten Seitenlinie gewann und in den Strafraum flanken konnte, hielt Ondrej Divis am linken Pfosten stehend nur noch den Kopf ans Leder

und erzielte die Rietschener Führung zum 2:1.

Dass den Gästen postwendend der Ausgleich zum 2:2 gelang, ist besonders deren Einstellung zu verdanken. Dass dieser wieder per Kopf erzielt wurde, ist Verdienst von Oliver Kraatz mit seiner hohen Flanke aus einem Freistoß heraus und vom Doppeltorschützen Ben Pohling. Wenn man bedenkt, dass letzterer angeschlagen in die Partie ging umso höher einzuschätzen.

Beide Teams blieben weiterhin auf Augenhöhe. In der 39.Minute bewegte sich Maciej Machowski konternd in Richtung Steven Knobel, doch der Angreifer verfehlte links das VfB – Tor. Und in der 43.Minute probierte es der FC Stahl mit ähnlicher Szene wie aus der 26.Minute. Diesmal rutschte Ondrej Brezar beim Kopfball weg. So blieb es beim 2:2 Halbzeitstand und viel Gesprächsstoff unter den Zuschauern. Neben den vier tollen Kopfballtoren, den vielen gutklassigen Szenen sorgte auch das Schiedsrichterexperiment dafür.

Sofort mit Wiederanstoß übernahmen nun die Hausherren das Zepter. Der VfB stand tiefer und musste sich zeitweise einschnüren lassen. Das bot den Gästen Möglichkeiten zu Kontern. Robert Balko verfehlte bei einem dieser in der 55.Minute nur knapp das Gehäuse. Im Gegenzug klärten sowohl Tom Wiesner als auch Steven Knobel vereint gegen Ondrej Divis. Manch brisante Szene entstand in Zweikämpfen und der junge Schiedsrichter zeigte sich zunehmend unsicherer und für die Kicker unberechenbar. Ein langer Abschlag von Steven Knobel nach einer Eckenfehlentscheidung in der 60.Minute sollte Toni Kubisch erreichen. Ihm entgegen rannte zunächst und sprang dann Keeper Mersowsky mit gestrecktem Bein. Damit erhielt die Bezeichnung Schlussmann nach gefühlter Ewigkeit doppelte Bedeutung. Toni Kubisch biss trotz Schmerzen bis zum Abpfiff auf die Zähne und der FC agierte fortan mit einem Mann weniger.

Ein Standard in der 65.Minute sorgte dann für die verdiente 2:3 Führung der Gäste. Wieder war es Oliver Kraatz mit einem Freistoß von links. Diesmal fand er in Eric Pötzsch, der nicht lange fackelte und trocken abzog, seinen Abnehmer. Die Freude war noch nicht verklungen und die Platzbesitzer glichen erneut aus. Kapitän Marco Holz führte einen Freistoß auf Alexander Ullrich ganz schnell aus. Dabei wurde die VfB – Abwehr beim Sortieren überrascht, der Schuss fast von der Grundlinie fand am herauslaufenden Steven Knobel vorbei den Weg ins lange linke Eck zum 3:3.

Die Partie wurde zunehmend ruppiger, viele Gelbe Karten sorgten für Unmut unter den Spielern. Der VfB, an seinem Vorhaben weiterhin festhaltend und alle noch möglichen Reserven herausholend, erkämpfte sich neue Chancen. Die wohl größte hatte in der 79.Minute Markus Radestock, als ein schneller Angriff über Pötzsch und Kubisch den Ball zu ihm brachte. Von halb links verzog der junge Kicker. In der Nachspielzeit köpften jeweils Toni Kubisch und auch Tom Wiesner nach Ecken, allerdings neben das Tor. Damit blieb es in einer rassigen und niveauvollen Partie beim Unentschieden. Wieder unterbrach der VfB Weißwasser eine Serie seines Gegners – diesmal die der Verlustpunktfreiheit beim FC Stahl Rietschen. Lohn der Mühe ist, dass ein Punkt mit ans Turnerheim genommen werden darf, gefühlt sind es allemal drei. So spielstark und kämpfend wünschen sich die Fans ihre Mannschaft auch im Turnerheim. Am kommenden Wochenende ist gegen den SV Neueibau Gelegenheit dazu.

 

Aufstellung FC Stahl Rietschen - See: Matthias Mersowsky (60.Marco Engmann) – Ralf Ehrlich, Nico Kambor (60.), Adam Jaworski (37.Lukasz Pastuszko), Marco Holz, Alexander Ullrich, Maciej Machowski, Jakub Prochazka, Ondrej Divis, Arkadiusz Nowak; Ondrej Brezar

Gelbe Karte: Arkadiusz Nowak, Jakub Prohaska

Rote Karte: Matthias Mersowsky

           

Aufstellung VfB Weißwasser 1909: Steven Knobel – Oliver Kraatz, Robert Balko, Toni Seeber, Martin Tzschacksch (74.Robert Bens), Tom Wiesner, Markus Radestock, Johann Fischer (81.Oliver Tzschacksch), Eric Pötzsch, Alex Frühauf, Ben Pohling (46.Toni Kubisch)

Gelbe Karte: Martin Tzschacksch, Toni Kubisch, Alex Frühauf, Oliver Kraatz, Markus Radestock, Robert Bens

 

Torfolge:  0:1 Ben Pohling (4.), 1:1 Ondrej Brezar (18.), 2:1 Ondrej Divis (26.), 2:2 Ben Pohling (29.), 2:3 Eric Pötzsch (65.), 3:3 Alexander Ullrich (67.)

 

Schiedsrichter:  Johann Seidl (SV Neueibau)

Linienrichter:     Michael Olbrig (TSV 1860 Spitzkunnersdorf) und Thomas Hayn (Energie Görlitz)

           

Zuschauer:      172