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VfB Weißwasser 1909 - FSV Oderwitz 02 1:3 (1:3)

VfB Weißwasser 1909 - FSV Oderwitz 02   1:3 

Spielbericht Weißwasser:

Kämpferische Leistung des VfB erneut unbelohnt

 

Auch im erneuten Aufeinandertreffen des VfB Weißwasser gegen den FSV Oderwitz bleiben die Kicker vom Turnerheim nur zweiter Sieger. Doch gelang ihnen in der ersten Halbzeit die bisher beste Leistung gegen den Favoriten.

Zunächst mussten die Gastgeber aber geweckt werden. Das passierte bereits nach 40 Sekunden, als Toni Jungnickel zum ersten Mal in die Maschen traf. Vorausgegangen war ein langer Ball auf Keeper Knobel, der den Zweikampf gegen den Torschützen suchte und verlor.

Danach wurden die Weißwasseraner stärker und spielten erfrischend auf. Folge dessen war der verdiente Ausgleich in der 12.Minute zum 1:1 durch Stefan Beil, der von Norman Reher mustergültig bedient wurde. Nach kurzer Sortierung der Füße kickte der Torjäger das Leder im zweiten Versuch noch über die Linie. Die Platzbesitzer präsentierten weiterhin ein gutes Kombinationsspiel, das Manko: es erstarb vor dem gegnerischen Gehäuse. Trotzdem blieb der VfB dem 2:1 näher als die Gäste dem 1:2, die sich kaum noch Chancen erspielten. Nach einer Flanke von Marcus Schünemann in der 26.Minute hatte Stefan Beil die Führung auf dem Kopf. Doch der Ball landete in den Armen von Torwart Metelka.

Wie gefährlich solch schlummernde Wesen sind, zeigte sich zum Ende der ersten Hälfte. Einen flachen Fernschuss von Hendrik Dietrich in der 39.Minute aus ca. 21 m konnte Steven Knobel mit glänzender Parade noch an den Pfosten lenken, doch von dort prallte das Leder an seinen Hinterkopf und kullerte zum 1:2 über die Linie. Das passierte zu einem ganz unglücklichen Zeitpunkt und es kam noch dicker: Zwei Minuten später erhöhten die Gäste wiederholt durch Toni Jungnickel auf 1:3. Aus einem Mittelfeldgeplänkel suchte der Angreifer den Zweikampf mit der Abwehr und setzte sich durch. Rückblickend muss festgestellt werden, dass der Pausengesang zu zeitig eingeläutet wurde.

Von diesem Doppelschlag am Ende der ersten Hälfte erholten sich die Kicker vom Turnerheim nicht. Sie konnten auch an die Leistung des ersten Teiles nicht anknüpfen. Zu viele Ballverluste, manchmal auch zu viel Ballverliebtheit brachten den Oderwitzern immer wieder Gelegenheiten das Leder in den eigenen Reihen zu bewegen, ohne großartig Angriffswirkung zu erzielen.

Viele Gelegenheiten für den VfB gab es auch in Halbzeit zwei nicht mehr, insgesamt fehlte der Glaube an die Wende in dieser Partie. In der 56.Minute zog Johann Fischer aus guter Schussposition ab, Abwehrrecke Junior hielt den Kopf zwischen Tor und Schützen. Den Freistoß aus ca. 37m hämmerte Marc Gaumer in der 67.Minute erfolglos in Richtung Kasten. Im Gegenzug rettete Steven Knobel mit Streckung den Heber von André Cerwinka. Auch in der 78.Minute blieb der Keeper erfolgreich, als er Hendrik Dietrich entgegenlief und die Trefferfläche verkleinerte.

In der Nachspielzeit hatte Marcus Schünemann Gelegenheit zu verkürzen, als er aus seiner Lieblingsdistanz und – position zum Freistoß antrat. Michael Metelka rettete mit seiner Parade dem Oderwitzer Team den 3:1 Vorsprung.

Am kommenden Wochenende wartet mit dem FSV Empor Löbau auswärts eine schwere Pokalaufgabe, bevor es dann mit dem 4.Punktspieltag gegen die sich personell verstärkten Rauschwalder auch auf fremdem Platz geht. 

 

Torfolge: 0:1 Toni Jungnickel (1.), 1:1 Stefan Beil (12.), 1:2 Hendrik Dietrich (39.), 1:3 Toni Jungnickel (41.)

 

Aufstellung VfB Weißwasser 1909: Steven Knobel –  Oliver Kraatz, Robert Balko, Martin Schleußing, Christopher Robel, Norman Reher, Robert Bens (75.Anatolij Resch), Johann Fischer, Marc Gaumer, Marcus Schünemann, Stefan Beil (65. Ben Pohling)

Gelbe Karte:  Marc Gaumer

 

Aufstellung FSV Oderwitz 02: Michael Metelka – David Döring, Hendryk Junior, Ales Benek (64.Michael Hilscher), Nino Scharfen, Hendrik Dietrich, Toni Sikora, Toni Jungnickel (71.Sven Mutscher), Rene Kaden (20.Tom Döring), André Cerwinka, Jakub Zocek

Gelbe Karte:    Jakub Zocek, Tom Döring

 

Schiedsrichter:   Michael Liebner (FSV Lauta)

Linienrichter:      André Brückner und Kai Knobloch (beide DJK Blau – Weiß Wittichenau)

 

Zuschauer:       153

 

Spielbericht Oderwitz:

Tippgenauer Einlauf für den Trainer

Der Sekundenzeiger hatte noch keine volle Umdrehung hinter sich, da lag die Kugel bereits zum 1. Mal im Kasten der Gastgeber. Einen Rückpass aus den eigenen Reihen legte sich Torhüter Steven Knobel zu weit vor, Toni Jungnickel spritzte gedankenschnell dazwischen und schoss gekonnt aus spitzem Winkel nach bereits 38 Sekunden zur frühen Gästeführung ein. Die sorgte aber vorerst keinesfalls für Ruhe in den Reihen der Oderwitzer. Zweimal unmittelbar hintereinander führten zu kurz geschlagene Bälle aus dem Abwehrbereich bereit zu ersten Chancen für die anfangs sehr aggressiv agierenden Weißwasseraner und der Gästekeeper Michal Metelka bewies dabei seine Klasse mit sehenswerten Reaktionen auf der Linie. In der 12. Spielminute musste allerdings auch er erstmals das runde Leder aus dem Netz fischen, wobei ihm dabei jedoch keinerlei Schuld zuzuschreiben war. Das Gastgeschenk wurde auf der rechten Abwehrseite mit einem Abstimmungsfehler eingeleitet und der viel zu kurze Rückpass diente als geniale Vorlage für die in Mehrzahl vor Metelka auftauchenden Angreifer. Gegen den von Stefan Beil aus ca. 6 m zum Ausgleich führende Torschuss hatte dann auch der auf die Torlinie zurückgeeilte Nino Scharfen keine regelgerechte Abwehrmöglichkeit. Auch in der Folgezeit hatten die Hausherren etwas mehr vom Spiel, doch echte Torchancen blieben Mangelware. Die Gefährlichkeit des Oderwitzer Konterspiels blitzte in dieser Spielphase leider nur selten auf, so dass zwei schnelle Angriffe über links mit Eingaben ins Zentrum, die Toni Jungnickel nur denkbar knapp verpasste, die einzigen erfolgversprechenden Aktionen waren. Als die Mehrzahl der Zuschauer (unter ihnen fast 30 Schlachtenbummler aus dem 80 km entfernt liegenden Oderwitz – Danke für diese tolle Unterstützung!) bei schönstem Sonnenschein bereits mit einem Pausenbier liebäugelten, zeigte der bis dahin fast nicht in Erscheinung getretene Oderwitzer Hendrik Dietrich seine Torjägerqualitäten. Nach einem schönen Angriff über links mit Zuspiel von Jakub Zocek schlägt er einen Haken und zieht aus ca. 22 m kurz und trocken ab. Sein schöner Flachschuss kann vom etwas überraschten Torhüter Knobel nur an den linken Innenpfosten gewehrt werden, von wo er dann ins Tor springt. Bereits 2 Minuten später gibt’s Nachschlag im Zusammenspiel mit Toni Jungnickel. Dabei werden drei Gegenspieler ausgetanzt und das finale Zuspiel schießt Jungnickel mit links ins rechte untere Toreck. Weißwasser ist zusehends geschockt und bei etwas mehr Konsequenz wäre noch vor der Pause das  1 : 4 und damit die endgültige Entscheidung für die Gäste möglich gewesen.

Somit geht’s mit etwas Restspannung in den 2. Durchgang, der dann allerdings insgesamt wenig Höhepunkte aufzuweisen hat. Oderwitz verwaltet das Ergebnis, steht hinten sicherer und die Versuche der Hausherren sind nicht wirklich gefährlich. Einen fulminanten Schafschuss aus vielleicht 20 Metern Richtung Gästegehäuse „pflückt“ Hendryk Junior mit dem Kopf weg und die größte Gästechance in der 2. Hälfte vereitelt Torhüter Knobel gegen den allein vor ihm auftauchenden Andre Cerwinka, indem er seinen Heber mit den Fingerspitzen den Weg ins Tor verweigert. Mit dem Schlusspfiff des gut amtierenden Schiedsrichterkollektivs um Michael Liebner gibt’s dann nochmal den finalen Angriff auf den 1:3-SZ-Tipp unseres Trainers Maik Jährig. Ein exzellent geschossener Freistoß von der Strafraumgrenze wird von Torhüter Metelka aus dem rechten oberen Toreck gekratzt und damit sichert er dem Trainerstab und vielleicht auch der Mannschaft „Zeitungsbier“ für kommende Aufgaben.

 

Rainer Scharfen