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FV Eintracht Niesky – LSV 1951 Spree 3 : 1 (0 : 1)

FV Eintracht Niesky – LSV 1951 Spree  3 : 1 (0 : 1)

Eigentlich erwartete man heute im Derby gegen Spree eine Art Frustreaktion der Nieskyer auf die verkorksten letzten Spiele. Was die Zuschauer aber in den ersten 60 Minuten von den Eintrachtjungs zu sehen bekamen war einfach grauenvoll.

Aber der Reihe nach. In der 4. Minute setzte Matthias Krause den ersten Schuss aufs Spreer Tor, doch der Ball zischte knapp vorbei. Im Gegenzug hatte Eintrachtkapitän und –torwart Sebastian Pätzold den ersten Ballkontakt. Als Paul Seifert sich schön auf der linken Seite durchgesetzt hatte, übersah er schlichtweg den in der Mitte völlig frei stehenden Piotr Stepniewicz, und setzte den Ball übers Gästetor, statt abzugeben (7.). Dann hatte sich Piotr auf rechts Außen durchgesetzt, passte in den Strafraum zu Arek Dybka, der leitete den Ball weiter zu Paul Seifert, der aber den Pass knapp verpasste (13.). Mit Arek Dybkas Schuss aufs Spreer Tor nach einer Viertelstunde war die Anfangsoffensive der Gastgeber verpufft. Zwar hatten die Nieskyer in der Folgezeit zu 2/3 Ballbesitz, doch etwas zählbares in Form eines Torerfolges sprang nicht heraus. Von den Gästen war nicht viel zu sehen, bis auf einen Konter über ihren Kapitän Randy Lehmann, den Eintrachtkapitän und –torwart Sebastian Pätzold sauber klärte (25.). Einen Ballverlust der Nieskyer im Mittelfeld nutzten die Gäste mit einem Doppelpass um die Eintrachtabwehr zu entblößen. Noch 2 weitere Stationen und Felix Kauschmann versenkte das Leder zum Entsetzen der Nieskyer und ihrer Fans in den Maschen zum 0 : 1 (34.). Doch statt einer Trotzreaktion spielten die Nieskyer weiter ihren Stiefel runter. Es war zwar Einsatz da, doch der allerletzte Wille und der Mut es auch mal selbst zu versuchen war nicht vorhanden. Viel zu behäbig, ausrechenbar und langatmig waren die Aktionen der Eintrachtjungs. Da wurde der Ball noch einmal quer gespielt, und noch einmal zurück, und noch ein Schlenker zur Seite, und noch ein Übersteiger und ein Rückzieher, .... Das kann man ja alles machen, aber irgendwann muss auch mal ein Raumgewinn erkennbar sein und etwas zählbares, sprich ein Tor zustande kommen. Und genau das war nicht der Fall! Der finale Pass landete immer im Niemandsland oder wurde kläglich vergeben. Zwei Nieskyer Einwürfe landeten beim Gegner! So war selbst Spree nicht zu bezwingen. Im Gegenteil, Eintrachttorwart Sebastian Pätzold musste gegen den durchgebrochenen Michael Moser klären (42.) und das mögliche 0 : 2 verhindern.

Auch zu Beginn der 2. Halbzeit änderte sich am Nieskyer Spiel nichts. Weiterhin wurde viel zu kompliziert agiert und ein richtiges Feuer im Eintrachtspiel war nicht vorhanden. So kamen die Spreer immer besser in die Partie, brachten es beim Ballbesitz auf 50%, spielten einfach und schnell. Die Nieskyer schauten da sogar in aller Seelenruhe zu, ohne die Spreer einmal ernsthaft bei ihrem Ballbesitz zu stören. Sollte sich erneut ein Trauerspiel gegen Spree anbahnen? Erst in der 56. Minute fasste sich Piotr Stepniewicz ein Herz und brachte zumindest mal einen Schuss aufs Gästetor – drüber. Zwei Minuten später erreichte ein langer Nieskyer Einwurf Paul Seifert im Strafraum. Mit einer schönen Körperdrehung beförderte er das Leder in die lange Ecke zum Ausgleich. Als der Ball endlich einmal schnell durch die Eintrachtreihen lief, stand Arek Dybka richtig und erzielte das 2 : 1 (62.). In der 70. Minute übertrafen sich die Nieskyer beim Auslassen der Torchancen als gleich 5 Eintrachtspieler den Ball nicht im Kasten unterbrachten. Auf der Gegenseite führte ein Nieskyer Freistoss!!! zur Ausgleichschance, doch Eintrachttorwart Sebastian Pätzold faustete den Ball weg (74.). Die letzten 6 Minuten spielten die Gastgeber auch noch Fußball, wenn auch nicht effektiv. So ging Piotr Stepniewicz frei auf das Gästetor zu, setzte den Ball aber an den linken Pfosten (84.), Arek Dybka traf die Latte (85.), Paul Seifert köpfte erst knapp übers Tor (87.), ehe er den Spreer Schlussmann Andreas Rufer versuchte zu umkurven, der aber zur Ecke klärte (89.). Martin Hilbrich verwandelte diese in der Schlussminute mit Windunterstützung direkt zum 3 : 1 – Endstand.

So war es am Ende zwar erneut ein Heimsieg, doch berauschend war er nicht. Sicher waren die äußeren Umstände mit sehr stürmischem Wind (Böen um 70 km/h), Regen, Schnee- und Graupelschauer nicht angenehm. Doch damit hatten beide Teams zu kämpfen. Ein Befreiungsschlag war der Sieg nicht. Gegen einen stärkeren Gegner hätte es wahrscheinlich die nächste Enttäuschung gegeben. Um im Kreispokal-Viertelfinale am Donnerstag in Löbau bestehen zu können, ist eine gewaltige Leistungssteigerung notwendig!   (jöh)

 

Niesky: Pätzold, Lätsch, Dybka, Brückner, Maiwald, Seifert (GK), Hilbrich, Stepniewicz, Gauernack (ab 75. Kern), Krause, M. Höher (83. Ebert)

 

Spree: Rufer, Tübbecke, Eisenreich, Hettwer, Segieth (ab 54. Hofmann), Moser, Kauschmann, P. Weiser, Mann, Koch, Lehmann (63. Henschel) 

 

Schiedsrichter:   Daniel Model (Strahwalde) 
             SRA 1:   Alexander Gliesing (Ebersbach-Neugersdorf)   SRA 2:   Sven Glöckner (Oppach)

 

Zuschauer:         167

 

Tore:                   0 : 1 – Felix Kauschmann (34.)  ,  1 : 1 – Paul Seifert (58.)  ,  2 : 1 – Arek Dybka (62.)

                            3 : 1 – Martin Hilbrich (90.)