LSV Friedersdorf - FSV Oderwitz 02 0:8 (0:5)
LSV Friedersdorf - FSV Oderwitz 02 0:8 (0:5)
Bericht: D. Mertin
Die Gäste aus Oderwitz waren den LSVern in allen Belangen überlegen.
Friedersdorf spielte so, wie man gegen eine Spitzenmannschaft nicht spielen sollte.
Die Tore für den Tabellenführer waren teilweise schön anzusehen. Beim LSV fehlte fast die komplette Abwehr. Das sollte aber keine Ausrede für acht Gegentore sein.
Der Sieg für den FSV hätte durchaus noch höher ausfallen können. Schiri Seidel und seine Assistenten zeigten eine gute Leistung und ein gutes Auftreten.
Zuschauer: 90
Bericht: C. Rißler
Der FSV Oderwitz hat seine derzeitige Ausnahmerolle in der FVO-Kreisoberliga auch beim LSV Friedersdorf souverän bestätigt. 0:8 hieß das Ergebnis am Ende und es hätte auch noch schlimmer für die Gastgeber kommen können. Die mußten erneut ohne die verletzten Nick Möbus und Enrico Kasper antreten, zudem fehlten in der Offensive vor allem die gesperrten Armin Ritter und Marco Süße. Gegen die in allen Belangen überlegenen Gäste hätten die Friedersdorfer aber schon Bestbesetzung aufbieten müssen, um annähernd bestehen zu können. Die Oderwitzer entwickelten schon frühzeitig massiven Angriffsdruck und kamen nach sieben Minuten zum ersten Tor, als Matej Werner nach Flanke von Sven Mutscher freigespielt einköpfen konnte. In der 18. Minute hatte Ales Benek den zweiten Treffer auf dem Fuß, das verhinderte jedoch Patrick Maywald im LSV-Kasten. Trotz zahlreicher Gegentore war es aber letztlich der Friedersdorfer Keeper, der mit einigen tollen Paraden eine zweistellige Niederlage verhinderte. Das 0:2 besorgte Torjäger Michael Hielscher zwei Minuten später nach Eingabe von Werner mit einem Kopfball aus Nahdistanz (20.). Nach einer halben Stunde gab dann Robert Rotter den ersten, mehr verzweifelten Schuß auf das Gehäuse des ziemlich beschäftigungslosen FSV-Keepers Michal Metelka ab. Es folgte ein starker Auftritt von Maywald im LSV-Kasten, der zunächst einen 20-Meter-Freistoß von Hielscher parierte und auch beim Nachschuß von Hendryk Junior toll reagierte (37.). Drei Minuten später stand es aber dennoch 0:3 für den Favoriten, denn der antrittschnelle Toni Sikora hatte die LSV-Abwehr überlaufen und per Flachschuß vollendet (40.). Die Gastgeber bemühten sich um konstruktive Entlastung, kamen aber nie zu einem geordneten Spielaufbau und obwohl der LSV stark in der Abwehr gebunden war, konnten zwei weitere Gegentreffer noch vor der Pause nicht verhindert werden. Eine präzise Flanke von Dietrich kam zu Mutscher, der keine Mühe hatte, zum 0:4 einzuköpfen (44.) und beim nächsten Angriff der Oderwitzer brachte Werner eine Flanke von der Grundlinie in den Torraum, wo der Ball von Rotter ins eigene Tor abgefälscht wurde (45.).
Das Debakel für die Gastgeber setzte sich nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit fort. Eine weite Flanke von Andre Cerwinka erreichte den kleinen Mutscher, der fast mühelos zum 0:6 einköpfen konnte (47.). Aber die Friedersdorfer kamen nun ansatzweise besser ins Spiel, gewannen einige Zweikämpfe im Mittelfeld und erkämpften einen Freistoß am Oderwitzer Strafraum. Jan Strauß trat an und hatte Pech, daß der Ball nur an den Pfosten knallte (55.). Das sollte aber auch die einzige klare Friedersdorfer Torchance und der LSV letztlich ohne Ehrentreffer bleiben. Die Gäste hingegen konnten noch zwei Treffer nachlegen. Nach der tollen Parade von Keeper Maywald gegen den eingewechselten Toni Jungnickel (72.) nutzte Junior eine unübersichtliche Situation in der 79. Minute zum 0:7 und Jungnickel markierte aus abseitsverdächtiger Position den Endstand (90.). (cr)
Tore: 0:1 Werner (07.), 0:2 Hielscher (20.), 0:3 Sikora (40.), 0:4 Mutscher (44.), 0:5 Werner (45.), 0:6 Mutscher (47.), 0:7 Junior (79.), 0:8 Jungnickel (90.)
Friedersdorf: Maywald, Konopski, Garbe, Geißler, Balajewicz, Strauß (64. Böhmer), Iffländer, Heiber, Bernsdorf, Schröder, Rotter
Oderwitz: Metelka, D. Döring, Junior, Scharfen (49. T. Döring), S. Mutscher (71. Zocek), Werner (49. Jungnickel), Benek, Dietrich, Sikora, Hielscher, Cerwinka
Schiedsrichter: Steffen Seidel (Blau-Weiß Lodenau)
Zuschauer: 87
Bericht: N. Scharfen
Erst Wolkenbruch, dann Nassrasur für Friedersdorf!
Bereits bei der Erwärmung konnte ein neutraler Zuschauer Tendenzen erkennen. Eine halbe Stunde vor Spielbeginn setzte ein extremer Regenfall in Friedersdorf ein. Doch auf dem Platz sah man nur die Gäste aus Oderwitz, die sich von dem kühlen Nass nicht beirren ließen. Mit Spielbeginn endete der Wolkenbruch, doch nicht das Donnerwetter der Oderwitzer. Bereits nach 7 Min netzten die Gäste zum ersten Mal ein. Werner vollendete eine Traumflanke von Außenverteidiger Cerwinka zum 0:1. In den Folgeminuten stürmte der Tabellenführer weiter zielstrebig in Richtung Gästetor. Schüsse und Kopfballchancen von Junior, Werner und Scharfen verfehlten ihr Ziel aber oder landeten in den Armen des besten Friedersdorfers Maywald. Nach 20 Min. war es dann aber endlich soweit. Die Torfabrik der Liga erhöhte nun auf 2:0. Der Torschütze Werner flankte mustergültig auf Kapitän Hielscher, der mit einem Flugkopfball die Weichen auf Sieg stellte. Weitere Chancen vom sehr agilen Werner und Innenverteidiger Junior entschärfte erneut Torhüter Maywald. Kurz vor der Pause wurde dann aber Oderwitz nochmal hungrig. Nach tollen Pass von Benek tunnelte Sikora den Friedersdorfer Schlussmann zum 3:0. In Minute 44 spielte sich anschließend erstmals Riese Mutscher in den Mittelpunkt. Nach einer Beckham-Flanke von Dietrich schraubte sich der 1.60 m kleine Mann in die Lüfte und köpfte in Miro-Klose-Manier unhaltbar ein. Eine Minute später kam es für die Gastgeber noch dicker, als Werner nach einem Grundliniendurchbruch den Rückpass seines Mitspielers ohne Mühen über die Linie drücken konnte. 5:0 war der Halbzeitstand in einer sehr einseitigen Partie, bei dem Friedersdorf bis dahin keine nennenswerte Torchance zu verzeichnen hatte. In der Halbzeit ließ der furchteinflößend große Mutscher bei seinem Sturmkollegen Werner verlauten: "Matej, ich mach heute noch ein Kopfballtor". Keine 90 Sekunden später setzte er seine Rede in die Tat um. Der sich immer wieder stark in den Angriff einbringende Außenverteidiger Cerwinka brachte eine Bananenflanke genau ins gefährliche Sturmzentrum, wo sich Mutscher zwei Hünen gegenüber sah. Doch der kleine Mann hatte scheinbar Sprungfedern unter den Sohlen, sodass er den ganzen Kopf Körpergrößen-Rückstand wieder egalisierte und ins rechte Dreiangel einnickte. Kurz nach diesem jetzt doch deutlichen Ergebnis rotierte Trainer Jährig zurecht und wechselte Abwehrrecke Scharfen und den zweifachen Torschütze Werner aus. Nun wurde die Partie ein klein wenig ruhiger, wobei Oderwitz trotzdem weiter zielstrebig in Richtung siebentes Tor spielte. Ein exzellent getretener Freistoß brachte dann aber Friedersdorf zu ihrer einzigen gefährlichen Torchance, doch der Ball landete nur an der Torumrahmung. Schade, denn der stets fair spielenden Heimmannschaft war auch ein Treffer zu gönnen. Der eingewechselte Torjäger Jungnickel brachte nochmal mächtig Schwung in die müden Abwehrreihen der Gastgeber, hatte aber bei einigen Möglichkeiten nicht das nötige Glück. Deswegen blieb es vorerst beim 0:6, bis dann aus dem Gewühl heraus Abwehrbollwerk Junior im fremden Fünfmeterraum richtig stand und mit der Hacke den Ball über die Linie drückte. Zocek scheiterte frei vor dem Schlussmann mit seinem Heber und Dietrich sprang leider nicht so hoch wie sein Teamkollege Mutscher, sodass der Ball nur knapp über das Tor gesetzt wurde. Den Abschluss verdiente sich dann allerdings doch Jungnickel, der völlig alleine gelassen seinen neunten Saisontreffer erzielen konnte.
Am Ende zeigte die Anzeigetafel wie beim letzten Aufeinandertreffen ein 8:0 für Oderwitz an. Aufgrund der sehr schwierigen Platzbedingungen und der verstärkten Mannschaft aus Friedersdorf konnte man damit vorher allerdings nicht rechnen. Eine sehr souveräne Leistung lässt hoffen auf eine weiterhin erfolgreiche Serie, die sich in der nächsten Woche einer echten Zerreissprobe ausgesetzt sieht. Dann kommt der spielstarke Aufsteiger aus Trebendorf nach Oderwitz, der bisher auf Platz 2 rangiert und noch ohne Niederlage glänzt.