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Lok Schleife - FSV Oderwitz 1:0

vom FSV:

 

Wer von den Oderwitzer Spielern und Anhängern nach den ersten klaren Erfolgen dachte, die Saison wird zum glorreichen Selbstläufer, sieht sich nach der ernüchternden Pleite im Schleifer Braunkohlerevier endgültig auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Spielstärke gegen Kampfkraft – dies waren eigentlich die Komponenten dieser Begegnung und obwohl man auch den bisherigen Spitzenreiter aus Oderwitz keine mangelnde Einsatzbereitschaft vorwerfen konnte, so fehlten doch letztendlich die entscheidenden Ideen, um das Schleifer Bollwerk erfolgreich zu knacken. Das Spiel begann, verlief und endete mit Einbahnstraßenfußball Richtung Schleifer „Lokschuppen“. Dabei wurde jedoch bereits frühzeitig deutlich, dass die Einheimischen mit Mann und Maus verteidigten und gelegentlich ihre Flucht nach vorn mit weiten und hohen Bällen suchten. Dennoch hatten die Gäste vorwiegend in der 1. Hälfte ihre Möglichkeiten, welche meistens über die auf der rechten Seite inszenierten Angriffe entstanden. So vergab Matej Werner per Kopf in der 6. Minute nach Eingabe von Toni Sikora aus Nahdistanz infolge Rücklage. 12 Minuten später meisterte der sehr gute Schleifer Torhüter einen flach geschossenen Freistoß von Rene Kaden aus ca. 22 Metern in souveräner Manier. Er bewahrt auch in der Folgezeit sein Team mit gekonnten Paraden vor einem Rückstand, doch die Oderwitzer Offensivspieler stellten ihn letztendlich auch nicht vor unlösbare Aufgaben. So scheiterte der in der 1. Hälfte noch gefährlichste Gästespieler Toni Sikora mit seinem platzierten Schuss in die rechte untere Ecke am Keeper der Hausherren und auch nach 40 Spielminuten ist dieser zur Stelle, als Sikora scharf abzieht. Bereits 2 Minuten später vergibt Torjäger Toni Jungnickel in aussichtsreicher Position ungewohnt harmlos. Die erste nennenswerte Chance für die Hausherren gibt’s dann unmittelbar vor der Pause, als ein aus dem Mittelfeld geschlagener Freistoß knapp über das Oderwitzer Tor geköpft wird. „Abwehrstratege“ Hendryk Junior sah hier keinesfalls gut aus, denn der köpfende Lokspieler hatte garantiert nicht sein Gardemaß.

Die 2. Hälfte ist dann aus Gästesicht und für die mitgereisten Fans leider noch ernüchternder. Das bisher zeitweise noch vorhandene Flügelspiel wird fast vollständig eingestellt. Zu viele „gesetzte“ Spieler erreichen nicht annähernd ihre Normalform und die dennoch vorhandenen Chancen werden durch Benek nach versuchtem Solo „Richtung Firmament“ bzw. durch Werner nach Kaden-Flanke am Tor vorbeigeschossen. Ja und dann gibt’s folgerichtig den spielentscheidenden Konter. Ein unsinniger Abwehrversuch per Hacke durch Junior landet vor den Füßen des mitgelaufenen Schleifer Angriffsspielers, dieser behält die Übersicht und bedient seinen Sturmkollegen Jonas Michlenz, welcher den bis dahin beschäftigungslosen Michal Metelka im Oderwitzer Tor per Flachschuss überwindet. Das Spiel ist auf den Kopf gestellt und die verbleibende Spielzeit verrinnt zusehends. Das Oderwitzer Mittelfeld agiert weiterhin zu einfallslos und mit X Brechstangenversuchen Richtung Zentrum unterstützt man die Schleifer Defensive uneigennützig. Schließlich sieht der bereits gelbbehaftete M. Werner in der 87. Spielminute nach einer unbeherrschten Aktion noch den gelb-roten Karton – schade, denn damit fehlt nach Dietrich nun der 2. Angreifer. Nach 3 Minuten Nachspielzeit beendet Schiedsrichter Heym den Spätsommerkick. Sicherlich war auch dessen Leistung nicht immer diskussionsfrei, für die Niederlage ist er allerdings keinesfalls zuständig. Diese ist zumindest heute im Zusammenspiel, an der Spritzigkeit und auch am Fitnesszustand einiger Akteure festzumachen.

Rainer Scharfen

 

Torfolge

1 : 0                      62. Min.                             Jonas Michlenz

 

Zuschauer:  

Aufstellung FSV Oderwitz 02:

Michal Metelka, David Döring (ab 74. Min. Nino Scharfen), Rene Kaden, Hendryk Junior, Andre Cerwinka, Jakub Zocek, Toni Sikora, Ales Benek, Michael Hielscher, Matej Werner, Toni Jungnickel (ab 67. Min. Ricardo Hollenbach)

Ersatzbank: Matej Hybl, Tom Döring, Nino Scharfen, Ricardo Hollenbach

Gelbe Karten:   Matej Werner, Andre Cerwinka

Gelb-Rote Karte: Matej Werner