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SV Königshain - Eintracht Niesky 4:2

Nach dem holprigen Auftakt gegen die Görlitzer Landesligareserve sollte in Königshain erneut ein Sieg für die Eintracht her. Dass diese Partie erneut zu einem weiteren unvergesslichen Spiel zwischen beiden Mannschaften werden sollte konnte zunächst keiner ahnen. Und doch ging es schon kurios vor dem Anpfiff los. Dass die Nieskyer ganz in Schwarz spielten wusste der Unparteiische, denn er fragte selbst nach. Trotzdem ließ er die Königshainer in dunkelblauen Hemden und roten Hosen und dessen Schlussmann ganz in Schwarz auflaufen. Da hatten sicher Einige Mühe, den Überblick zu behalten.

Bereits in der 2. Minute setzte der Nieskyer Paul Seifert den ersten Schuss aufs Königshainer Tor, doch der Torwart klärte zur Ecke, die nichts einbrachte. Kurz darauf stand Roman Kopacz nach einem Eintrachtfreistoss knapp im Abseits (4.). Danach kamen die Gastgeber auf dem schweren unebenen Lehmboden besser ins Spiel, auch weil die Gäste viel zu weit weg von ihren Gegenleuten standen. Als Norman Herrmann den schnellen Königshainer Robert Scheffler ungeschickt zu Fall brachte, gab es Freistoss für die Platzherren, der aber nichts einbrachte (10.). Erneute Inkonsequenzen der Eintrachtjungs bescherte die nächsten Chancen der Königshainer (16., 21.). Als die Nieskyer endlich mal konsequent nachsetzten, ergaben sich auch gleich Chancen. So verzog Arek Dybka knapp (22.), musste der Königshainer Schlussmann nach einem Nieskyer Freistoss im Nachfassen klären (24.) und gab es 3 Ecken in Folge (33.). Ein Ballgewinn im Mittelfeld und ein schneller Pass in die Spitze auf Paul Seifert führte zum Strafstoss, da der Königshainer Abwehrspieler zu ungeschickt zu Werke ging. Martin Hilbrich ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte sicher zur Nieskyer Führung (36.). Nach einem weiteren Eintrachtfreistoss vergab Paul Seifert das 0 : 2 (42.).

Die Gastgeber wollten gleich zu Beginn der 2. Halbzeit den Ausgleich erzielen. Doch einen Königshainer Freistoss klärte Eintrachtkapitän und Torwart Sebastian Pätzold (47.) und ein Schuss von Robert Scheffler ging übers Tor. Nach einem Einwurf von Matthias Krause an der Mittellinie kam der Ball zu Paul Seifert, der sich im Königshainer Strafraum durchsetzte und den Ball ins lange Ecke zum 0 : 2 einschob (50.). Nach einer Nieskyer Ecke setzte Marc Höher den Ball übers Tor (52.). Der gleiche Spieler hätte nach einer Stunde das 0 : 3 erzielen können, doch statt es selbst zu machen, legte er den Ball zu Paul Seifert ab, der aber im Abseits stand. Die Nieskyer hatten die Partie nun im Griff, aber die Königshainer gaben nicht auf. So führte ein Inkonsequenz von Piotr Stepniewicz in der Abwehr zu einem unnötigen Foul von Mirko Ebert an der Strafraum-grenze. Den Freistoss hämmerte ein Königshainer an die Lattenunterkante, den zurückspringenden Ball versenkte Robert Scheffler zum Anschlusstreffer (64.). Ein Befreiungsschlag der Gastgeber erreichte Robert Scheffler, der dabei mindestens 3 Meter im Abseits stand, doch der Linienrichter, der viel zu weit weg vom Spielgeschehen war, ließ die Fahne unten. So konnte der Königshainer ungehindert auf seinen Mannschaftskollegen Robert Radisch ablegen, der den Ball zum Ausgleich einschob (67.). Danach müssen die Nieskyer mit ihren Gedanken irgendwo gewesen sein, auf keinen Fall auf dem Platz oder beim Spiel. Anders lässt es sich nicht erklären, warum die Gastgeber plötzlich ungehindert durch die Eintrachtabwehr marschieren konnten und Sekunden später sogar die Führung erzielten (69.). Bis zum Spielende blieb zwar noch genügend Zeit um erneut den Ausgleich oder den Siegtreffer zu erzielen, doch bei den Eintrachtjungs ging nun nicht mehr viel. Die Gastgeber spielten die verbleibenden Minuten clever und geschickt und ließen nichts mehr zu. Als in der Schlussphase die Nieskyer versuchten wenigstens noch den Ausgleich zu erzielen, fingen sie sich einen Königshainer Konter ein, den Robert Scheffler zum 4 : 2 nutzte (85.).

Eintrachttrainer Andree Gauernack fühlte sich nach der Partie wie im falschen Film. Wie seine Mannschaft eine 2 : 0 – Führung und ein Spiel herschenkten, dass sie eigentlich im Griff hatten, blieb ihm, und sicher vielen Nieskyer Fans, ein Rätsel. Erneut konnten die Eintrachtjungs bei den Königshainern, die sich zurück ins Spiel gekämpft haben, nicht punkten. Wenn man der Partie noch etwas gutes Abgewinnen will, dann ist es vielleicht die Tatsache, dass man trotzdem noch aus eigener Kraft Platz 1 erreichen kann, und man sich eben nie sicher sein kann ein Spiel im Griff zu haben, schon gar nicht ohne fehlenden Kampfgeist, Einsatzbereitschaft und Siegeswillen. Vielleicht war es ein Weckruf zur rechten Zeit, vor dem Spiel gegen Weißwasser am kommenden Samstag.   (jöh)

 

Niesky: Pätzold, Schönherr, Kopacz (ab 35. Ebert, 80. Brückner), Dybka, Seifert (GK), Hilbrich, Stepniewicz, N. Herrmann (GK), St. Herrmann (GK), Krause, M. Höher

 

Königshain: Frenzel, Stübner, Ritter (GK), Faude (GK, ab 55. Pusch), Mikonya, Höer (80. Schilling), Kasper, Scholze (GK), Zabel (55. Radisch 85. RK), Eckner, Scheffler (GK)

 

 

Schiedsrichter:   Johannes Werner (Dresden)   RA 1: Matthias Nitzsche (Dippol.walde) SRA 2: Daniel Künzel (Freital)

                          

Zuschauer:         80

 

Tore:                   0 : 1 – Martin Hilbrich (37., FE)  ,  0 : 2 – Paul Seifert (50.)  ,  1 : 2 , 4 : 2 – Robert Scheffler (64., 85.)

                           2 : 2 , 3 : 2 – Robert Radisch (67., 69.)